Das Markgräfler Küfermuseum in Tannenkirch

Eine einzigartige Kollektion zum Küfer-Handwerk

Das Museum ist eine private Sammlung und soll den Beruf des Küfers in seiner gesamten Breite darstellen. Entstanden ist es aus dem vorhandenen Werkzeug einer Küferfamilie. Im Jahr 2005 stellte die Stadt Kandern dem Museum das Obergeschoss der Ortsverwaltung als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Mit Unterstützung einiger Küferfamilien aus Kandern konnte eine beachtliche Ausstellung zum Küfer-Handwerk zusammengestellt werden. Seit seiner Eröffnung im Jahre 2005 hat das Museum einen regen Zuspruch gefunden und stellt unter den Museen des Markgräflerlandes eine Ausnahme dar.

Das Küfermuseum ist am zweiten Sonntag eines Monats

von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet.

Küfer-Werkzeuge
Blick ins Küfermuseum

Der Küfer war in der vorindustriellen Zeit für die Herstellung aller Flüssigkeitsbehälter zuständig und betreute den Ausbau von Wein und Most. Man unterschied den Beruf je nach Produktion in die Weißküfer und die Schwarzküfer. Die Weißküfer arbeiteten hauptsächlich mit Weichhölzern während die Schwarzküfer hauptsächlich Fässer aus Eichenholz herstellten. Beim Biegen der Fassdauben reagierte die Eichenlohe mit dem Eisen der Fassreifen und bildete schwarze Streifen. Die handwerklich arbeitenden Schwarzküfer stellten in unserer Gegend hauptsächlich ovale Weinfässer für die Lagerung und den Ausbau von Wein her.

Fast in jedem größeren Ort gab es eine oder mehrere Küfereien. Sie befassten sich neben der Fassherstellung auch mit dem Ausbau des Weines, der neben dem Most das Hauptgetränk der Landbevölkerung darstellte. Die Daubentürme stellten das Wahrzeichen der Küfer dar und wurden zum Teil kunstvoll aufgeschichtet. Die Daubentürme dienten zum Trocknen des Eichenholzes; pro Zentimeter Dicke wurden die Dauben ein Jahr lang so gelagert. Bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die Dauben gespalten. Heute werden aus Kostengründen nur noch gesägte Dauben verwendet.

Küfer vor dem Daubenturm in Kandern (gegenüber Gasthaus Weserei)
Blick in die Museumswerkstatt

Nach dem zweiten Weltkrieg war bis in die 60er Jahre ein nochmaliges Aufleben der Fassproduktion festzustellen, da viele Winzergenossenschaften und Weingüter einen großen Bedarf an Fässern hatten. Die Kanderner Küfereien belieferten die Winzergenossenschaften Efringen-Kirchen, Oberbergen, Sasbachwalden und Britzingen mit neuen bis zu 150 Hektolitern großen Fässern. Eines dieser Riesenfässern wird heute noch in der Winzergenossenschaft Britzingen verwendet.